Nach fast zwei Jahrzehnten bekommt der Mars Express ein Software-Update

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Eine der kostengünstigsten und erfolgreichsten Missionen der Europäischen Weltraumorganisation, die Mars Express, erhält endlich ein Software-Upgrade. 

Neunzehn Jahre nach seinem Start läuft das Instrument Mars Advanced Radar for Subsurface and Ionospheric Sounding (MARSIS) auf dem Mars Express nicht mehr mit der Microsoft Windows 98-Software. Dieses Systemupdate wird es ermöglichen, die Oberflächen des Mars und seines Mondes Phobos detaillierter zu betrachten.

Die erste große wissenschaftliche Entdeckung von MARSIS erfolgte im Jahr 2018, als es maßgeblich zur Freilegung eines unterirdischen Wasserreservoirs auf dem Mars beitrug, das unter 1.5 Kilometern Eis und Staub begraben lag. Indem MARSIS über seine 40 Meter lange Antenne niederfrequente Radiowellen auf die Planetenoberfläche richtete, konnte es mehrere Schichten der Marskruste durchqueren und Daten über sie übertragen. Seitdem hat MARSIS drei weitere Wasserquellen entdeckt und dabei zahlreiche Informationen über die Struktur und Geologie des Planeten enthüllt. 

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Die neue Software von MARSIS, entwickelt von der Nationales Institut für Astrophysik (INAF)-Team in Italien umfasst Upgrades zur Verbesserung der Datenauflösung und -verarbeitung. Diese Upgrades sollten die Menge und Qualität der zur Erde zurückgesendeten Daten erhöhen. 

„Um die wichtigsten Merkmale des Mars und überhaupt seinen Mond Phobos zu untersuchen, verließen wir uns bisher auf eine komplexe Technik, die viele hochauflösende Daten speicherte und den Bordspeicher des Instruments sehr schnell füllte“, sagte er Andrea Cicchetti, stellvertretender PI von MARSIS und Betriebsleiter bei INAF, der die Entwicklung des Upgrades leitete.

„Durch das Verwerfen nicht benötigter Daten ermöglicht uns die neue Software, MARSIS fünfmal so lange einzuschalten und mit jedem Durchgang ein viel größeres Gebiet zu erkunden.“

Da ältere Daten auf das Vorhandensein von flüssigem Wasser in der Nähe des Südpols des Mars schließen lassen, könnte das Potenzial des Software-Updates zur effizienten Verarbeitung umfangreicher Daten das Vorhandensein neuer Wasserquellen auf dem Mars bestätigen.

Letztendlich erklärt der ESA-Mars-Express-Wissenschaftler Colin Wilson: „Es ist wirklich, als hätte man fast 20 Jahre nach dem Start ein brandneues Instrument an Bord von Mars Express.“

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